
Wem ist das nicht schon passiert und trotzdem, wenn wir vor den Augen anderer stolpern, ist es häufig peinlich. Heute, wo das Handy allgegenwärtig ist, muss man schon froh sein, wenn man sich nicht als Lachnummer auf YouTube wiederfindet. Ein Glück das wir nicht mehr so oft das Gleichgewicht verlieren, sobald wir aus dem Kindesalter heraus sind. Oder vielleicht doch?
Wie können wir das Gleichgewicht halten?
Gehen ist mehr als kompliziert
Wenn man es rein physikalisch betrachtet, ist es ein Wunder das wir überhaupt gehen können. Man fragt sich zwangsläufig was sich Mutternatur bei diesem Blödsinn, dem Gang auf zwei Beinen, gedacht hat. Der Schwerpunkt des menschlichen Körpers liegt extrem ungünstig um in Balance zu bleiben. Unser Oberkörper ist das Hauptgewicht, dass von sehr kleinen Stützen getragen wird. Und, als wäre dieses Missverhältnis nicht schon genug Ärger, ist unser unkontrolliert umherschwingender Kopf und unser Brustkorb eine echte Herausforderung für den aufrechten Gang.

Das wir überhaupt gehen können verdanken wir einem ausgeklügelten System in unserem Körper. Unzählige Muskeln, Nerven und nicht zuletzt unser Gleichgewichtsorgan sind daran beteiligt. Eine richtige Informationsflut wird in unserem Gehirn verarbeitet und mit unseren Erfahrungen, dem erlernten, abgeglichen. Auch wenn wir still stehen und uns nicht bewegen sind unsere Beinmuskeln dabei unseren Torso im Gleichgewicht zu halten.
Das Kleinhirn unterscheidet uns
Gleichgewicht muss man lernen
Dies kann man sehr gut bei kleinen Kindern beobachten. Vor den ersten Schritten kommt das Stehen und davor das aufrechte Sitzen. Schon bei dieser kleinen Hürde haben Babys enorme Probleme. Bis das Kind sicher aufrecht sitzen kann vergeht eine ganze Weile und sind unzählige Versuche nötig. Aber schließlich stellt sich Erfolg ein und das Kind kann aufrecht sitzen. Anfangs noch sehr unsicher, selbst die kleinste Unebenheit in der Sitzfläche, führt zum umkippen. Doch recht schnell lernt das Kind, wie es Gewicht verlagern muss um nicht umzufallen.
Dieses Wissen wird dann bei den ersten Stehversuchen weiter verfeinert. Bei den ersten Schritten versucht sich das Kind anfangs noch festzuhalten. Mit fortschreitender Erfahrung lernt es recht schnell die ersten Schritte selbstständig und ohne Hilfe zu unternehmen. Jeder Mensch entwickelt dabei eine eigene individuelle Art zu gehen und sein Gewicht auszubalancieren. Man glaubt es kaum, aber diese Art ist so individuell, dass sie fast genauso zu unterscheiden sind wie Fingerabdrücke.
Wir müssen ständig trainieren.
Wir werden immer fauler und bewegen uns viel zu wenig. Unser Gleichgewichtssinn muss ständig trainiert werden. Nachdem wir als Kind angefangen haben das Laufen zu erlernen, muss diese Tätigkeit ständig trainiert und gefestigt werden. In unserer modernen Gesellschaft bewegen wir uns aber viel zu wenig. Auch unsere Kinder bewegen sich heutzutage viel zu wenig. Äußere Zwänge schränken die Kinder vielfach ein, unbeschwert zu laufen, spielen und herum zu tollen. In einer Studie wurde nachgewiesen, dass in nur acht Jahren die tödlichen Stürze im Alter von 45 bis 64 Jahren in den USA um 44 Prozent zugenommen haben. In einer englischen Studie wurde festgestellt, dass Kinder im Alter von zehn Jahren über 20 Prozent weniger gleichgewichtssteuernde Muskeln verfügen als ihre Artgenossen 10 Jahre zuvor.
Wie kann man seine Balance trainieren
Ohne spezielles Training verliert der junge Mensch bereits im Alter von 20 Jahren die Fähigkeit mit geschlossenen Augen auf einem Bein zu stehen. Ein körperliches Training des Gleichgewichtsorgans und somit der Balance ist recht einfach. Übungen wie auf einem Bein stehen können mit Armbewegungen kombiniert werden. Seilspringen oder alle Arten von Bewegungsspielen sind sehr gut um das Gleichgewicht zu verbessern.
Körperliches und kognitives Training sind schon sehr gut und führen zum Ziel. Noch viel besser ist die gezielte Kombination der beiden Methoden. Bei unserer Pedroo-Fühlstrecke wird ähnlich wie beim Tai Chi die geistige Konzentration mit der körperlichen Bewegungen kombiniert.
Beim abschreiten der Fühlstrecke werden alle kognitiven Funktionen gefordert:
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- Aufmerksamkeit
- Wahrnehmung
- Lernen
- Erinnern
- Abstraktion
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