
Wenn man heute im Internet nachliest, findet man alle möglichen Erziehungsstile. Da gibt es Montessori, Gewaltfreie Kommunikation auch GfK genannt oder Typologisches Konzept und und und. An jeder Ecke wartet ein Messias dessen Erziehungsstil mit Lösungen aufwartet, die das Allheilmittel zu seinen scheinen. Und so bekommt man von vier Leuten fünf Meinungen zu hören. Wenn man dann noch im Dunstkreis der Social Media Plattformen wie Facebook und Co. diskutiert, erfährt man dann doch recht schnell, dass die verschiedenen Mütter, die sich als so „gewaltfrei“ bezeichnen gern ihren Standpunkt vehement verteidigen.
Wissenschaftliche Definition:
Ich musste feststellen, dass es nicht nur mir so geht sondern auch viele andere Eltern von der Thematik überfordert scheinen. Wer jetzt denkt, dass er hier eine neue Zusammenstellung von Erziehung und Regeln findet, der irrt. Ich werde mich nicht als neuer Messias versuchen. Ich denke einfach drei Sachen sind wichtig, Wärme & Liebe, Konsequenz und ein gewisses Maß an Autonomie. Wenn ihr die drei Sachen in eurem Erziehungsstil berücksichtigt, dann werden gute Menschen daraus.
In der Wissenschaft werden die Erziehungsstile nach zwei Hardfacts unterschieden: Liebe und Strenge. Vier verschiedene Varianten haben sich dabei herauskristalisiert:
Kinder die mit der Erziehung D aufwachsen können schlecht ihre Emotionen regulieren, haben ein ungenügendes Selbstbewusstsein und neigen dazu Drogen zu konsumieren. Dies ist in vielen Studien nachhaltig bewiesen. Ich würde auf diese Art der Erziehung auch nicht weiter eingehen.
Die Wissenschaft erkennt die Selbstbestimmungstheorie als grundlegende Triebkraft unseres Handelns an. Nach dieser Theorie hängt die Motivation für unser Verhalten davon ab, inwieweit die drei psychologischen Grundbedürfnisse nach Kompetenz, sozialer Eingebundenheit und Autonomie befriedigt werden. Erfüllt unser Erziehungsstil diese Grundbedürfnisse dann ist es sehr wahrscheinlich, dass unsere Kinder zu selbstständigen und selbstbewussten Menschen heranwachsen.
Wie motiviere ich richtig:
Ein weiteres wichtiges Merkmal ist die Art der Motivation. Wir kennen es alle: „Was wir gerne machen, das lieben wir“ Wissenschaftlich ausgedrückt, entspringt der Wunsch etwas zu tun unserem Kind oder zwingen wir es zum Handeln. In der Theorie klinkt es auch sehr einfach. Wie ich aber genau das meinem Kind übermitteln kann wird meist nur schlecht erklärt. Wenn meine Kinder etwas tun soll, dann wünsche ich mir nie blinden Gehorsam. Ich wünsche mir, dass meine Kinder verstehen, dass die von mir gewünschte Handlung sinnvoll ist.
Diesen Spagat schafft man sehr gut durch Autonomie. Kinder sollten so weit wie möglich in die Entscheidungen eingebunden sein. Die innere Motivation wächst, wodurch die Aussicht auf Erfolgt deutlich vergrößert wird. Dabei sollten natürlich das Alter und die Art der Entscheidung entscheidend sein. Ein Achtjähriger wird immer so viel Süßigkeiten vor dem Computer essen wie es geht. Ein gewisses Maß an Regeln, oder besser ein gesetzter Rahmen, ist für Kinder unabdingbar. Das ist nicht nur erforderlich um sich in unserer Gesellschaft zurechtzufinden sondern auch um die eigene Sicherheit zu gewährleisten.
Fazit:
Zum Schluss meines Beitrags möchte ich aber eins auf keinen Fall unerwähnt lassen. Wir haben unterschiedliche Kinder. Die Erziehungsmethoden die bei dem einen perfekt funktionieren gehen beim Nächsten grundlegend daneben. Die Persönlichkeit, der Entwicklungsstand (nicht das Alter), die kulturellen Einflüsse und und und. Nicht zuletzt spielt es auch eine entscheidend Rolle wie die Eltern mal erzogen wurden, welche Weltanschauung und welche persönliche Überzeugung sie vertreten. Am Ende gibt es nicht den einen „wahren“ Erziehungsstil für Eltern.