Wir, das sind Melli und Chris, leben in einer bunten Patchworkfamilie mit viel Lebensfreude, Elan, und Enthusiasmus. Bei unseren 6 Kinder sind alle Charaktere vertreten, die man sich vorstellen kann. Es gibt den Prinzen, die orientalische Schönheit, den Baumeister, den Eremiten, die Pferdeflüsterin und die Redselige. Nur noch schöner als die Individualität unserer Kinder ist das Zusammenspiel als Familie. Natürlich müssen wir als Dirigenten genau auf den Takt achten, sonst kann der Tag schnell im Chaos enden.
Immer wieder haben wir festgestellt, dass das Schlagen der lauten Pauke oder ein kräftiger Marsch nur wenig Zuhörer erreicht. Wir mussten also umdenken, damit unsere kleinen Musiker harmonisch zusammenwirken. Im Laufe der Jahre haben wir unsere eigene Art entwickelt. Wir denken (hoffen) das unsere Kinder zu diesen selbstbestimmten, freundlichen und achtsamen Menschen werden, die man sonst nur aus Büchern kennt.

Nach vielen Recherchen, unzähligen Büchern und Erzählungen anderer wurde uns klar, dass unsere Anforderungen in kein Muster passen. Also haben wir versucht verschiedene Erziehungsmethoden miteinander zu kombinieren. Letztendlich haben wir die gewaltfreie Kommunikation (GfK) in Kombination mit der Pädagogik von Maria Montessori für uns entdeckt. Schnell stellten wir fest, dass wir so die Bedürfnisse unserer Kinder nicht nur verstehen sondern auch erfüllen können.
Eine Idee ist geboren:
Eigentlich klang der Plan sehr einfach. Aber immer wieder stellten wir fest, dass der Markt für Spielzeug oder Lernmaterialien sehr stark fokussiert ist. Da Chris schon seit vielen Jahren eine große Tischlerei leitet, war schnell der Gedanke geboren die Sachen einfach selbst herzustellen. Melli mit ihrem emotionalen Gespür schaffte es nicht nur neue Ideen zu ersinnen, sondern spornte auch Chris immer wieder an diese umzusetzen. Von großem Vorteil waren unsere gemeinsamen Werte wie Naturverbundenheit, Nachhaltigkeit und Nutzenwerten.
Viele unserer Freunde und Bekannte, ja sogar die Kitas unserer Kinder haben uns höflich drum gebeten auch für sie diese Materialien anzufertigen. Wir lehnten zunächst ab. Irgendwann haben wir uns erweichen lassen und nicht nur für uns und unsere Kinder Materialien und Lernspielzeug entwickelt, sondern auch unsere Freunde und Bekannte mit einbezogen haben. Dabei mussten wir leider feststellen, dass es den meisten an Zeit und Kreativität, für die viele Vorarbeit, mangelt.
Warum wir das tun:

Wir haben uns dann wieder darauf konzentriert, ausschließlich für uns zu planen und zu bauen. In dieser Zeit haben wir aber schmerzlich feststellen müssen, dass uns beiden etwas Entscheidendes fehlt. Und zwar der Moment wenn ein Kind das erste Mal unser, mit so viel Liebe und Herzblut hergestelltes, Spielzeug auspackt.
Bei all unseren Entwicklungen sind unsere Kinder immer fest involviert. Sie planen, konstruieren und bauen überall mit, sie testen Prototypen und verändern diese wieder und wieder und wieder. Sie haben das Spielzeug vorher schon 1000mal gesehen und benutzt.
Ja wir haben ihn vermisst, diesen Moment wenn die kleinen Kinderaugen funkeln, weil sie das neue Objekt das erste Mal auspacken, anfassen und ausprobieren. Der Moment wo sich Freude, Überraschung und Anspannung im Gesicht manifestieren, raubt uns jedes Mal die Sprache.
Wie viele möchten auch wir unseren ökologischen Fußabdruck verringern und trotzdem etwas in der Welt hinterlassen. Mit unseren sechs Kindern haben wir schon einen großen Meilenstein dieses Plans umgesetzt. Der Gedanke daran, dass es unsere Ideen sind, die andere Kinder ermuntern zu spielen und zu lernen erfüllt uns mit Zufriedenheit. Es ist unsere bescheidene Möglichkeit dazu beizutragen, dass die Welt von Morgen ein klitzekleines bisschen besser wird.
Letztendlich ist es auch die Zukunft unserer eigenen Kinder.